Instandhaltung in Afrika – Maintenance in Africa – Mission Impossible?

English


Instandhaltung in Afrika – Mission Impossible?
Etwas verspätet allen Lesern meines Blogs ein gesegnetes, glückliches, gesundes und erfolgreiches Neues Jahr 2015!
Erstens möchte ich auf den Januar-Newsletter von „Zukunft für Bweyas Kinder e.V.“ (ZBK) hinweisen. Insbesondere die Sicherung des Schulbesuchs der von uns unterstützten Kinder ist eine besonders große Herausforderung. Einen Link zur Website von ZBK finden Sie am Ende dieses Artikels.
Zweitens bin ich intensiv auf der Suche nach einem SAP-Projekt, in dem ich als Freelancer arbeiten kann. Ich verfüge über langjährige Berufserfahrung als SAP-PM-Berater und ABAP-OO-Entwickler, die ich zum Nutzen meiner Kunden einsetzen möchte. Meinen aktuellen CV finden Sie unter dem Menüpunkt „Steckbrief“.
Drittens ist der heutige Blogeintrag einem Thema gewidmet, der auch das Kinderheim in Bweya affektiert. Vor allem bin ich durch meinen hauptberuflichen Hintergrund sensibilisiert worden. Es geht um einen Bereich, der in Deutschland und anderen westlichen Ländern (insbesondere Japan) äußerst wichtig genommen wird, aber nach meiner Beobachtung in afrikanischen Ländern sehr vernachlässigt wird.
In Westeuropa sind wir es gewöhnt, mit dem Auto regelmäßig zum TÜV und Ölwechsel zu gehen, unsere Häuser auf den neuesten Stand der Technik aufzuwerten. In Fabriken werden freitags die letzten Arbeitsstunden zum Putzen der Maschinen verwendet. Stromnetze und andere Versorgungssysteme werden regelmäßig gewartet. Stromausfälle sind eine seltene Ausnahme. In allen Lebensbereichen spielen Instandhaltung und Qualitätsmanagement eine wichtige Rolle.
Im Laufe meiner Reisen nach Ostafrika (Uganda, Rwanda, Kenya) habe ich festgestellt, dass dort die Begriffe Instandhaltung und Qualitätsmanagement anders gelebt werden. Bei der Zubereitung des Essens wird sehr auf Hygiene geachtet. Jeder moderne Afrikaner mit einer minimalen Ausbildung weiß, dass viele Krankheiten durch Bakterien und Viren im Essen und Trinkwasser verursacht werden, und achtet peinlich genau auf die Vermeidung von Infektionen. Ähnlich verhält es sich mit weiteren Vorsorgemaßnahmen. In Malariagebieten ist ein Moskitonetz selbstverständlich und ein Afrikaner wird nie ins Bett gehen, wenn er sich nicht vorher gründlich gewaschen hat.
Wenn es um technische Gegenstände geht, wird der Grad der Instandhaltung und der Qualität deutlich geringer. Sehr deutlich zeigt sich das bei Fahrzeugen. Wenn ein Auto nicht mehr fährt, muss es natürlich repariert werden, und es kann Jahre dauern, bis der Fahrzeughalter die Kosten dafür angespart hat. Mangelnde Finanzen in Verbindung mit den schlechten Straßen werden meistens als die Schuldigen für Versäumnisse in der Instandhaltung eines Fahrzeugs genannt.
Die regelmäßige Wartung scheitert zum einen am Geld, das immer zu wenig ist, zum anderen aber am Misstrauen der Werkstatt gegenüber. Einige Fahrzeughalter erzählten mir, dass sie ihr Fahrzeug mit (halb-)vollem Tank übergeben hatten, und es mit leerem Tank zurückerhielten. Mir wurden auch Fälle berichtet, in denen minderwertige Ersatzteile eingebaut wurden, aber als neue Teile abgerechnet wurden. Es ist üblich, als Fahrzeughalter für die gesamte Dauer der Reparatur die Arbeit in der Werkstatt zu beaufsichtigen.
Auch im Bereich der Gebäudeinstandhaltung habe ich meine Beobachtungen machen können. Schäden an Häusern können zum Beispiel durch Erosion, Hagelschlag, Termiten verursacht werden. Meistens sind die Schadstellen zunächst klein und werden gerne übersehen. Häufig würde eine Tasse Spachtelmasse ausreichen, um ein kleines Loch im Putz zu flicken. Auch eine undichte Stelle im Dach ist schnell behoben, wenn sofort gehandelt wird. Diese Löcher vergrößern sich meistens in unmerklichen Schritten. Wenn der Schaden erst einmal groß ist, und eine Reparatur unumgänglich wird, weil es reinregnet oder die Termiten bereits die Stuhlbeine verkürzt haben, wird es meistens sehr teuer.
Ich würde dieses Thema gerne weiter mit Ihnen diskutieren und freue mich auf Ihr Feedback.
Und zum Schluss noch die angekündigte Website : Zukunft für Bweyas Kinder

Deutsch


Maintenance in Africa – Mission Impossible?

With a little delay I wish all my readers a blessed, happy, healthy and prosperous New Year 2015!
First, I would like to mention the January newsletter of „Zukunft für Bweyas Kinder e.V” (future for Bweya’s children / ZBK). Particular the provision of schooling of our supported children is a major challenge. A link to the website of ZBK can be found at the end of this article.
Secondly, I am intensely looking for a SAP project as a freelancer. I have many years of professional experience as a SAP PM Consultant and ABAP OO Developer, which I would like to share for the benefit of my clients. My current CV can be found under the menu item „Steckbrief“.
Third, today’s blog post is dedicated to a topic, which also affects the children’s home of Bweya. Above all, I have been sensitized by my full-time background. It’s about an area which is taken extremely important in Germany and other Western countries (particularly Japan), but much neglected in African countries by my observation.
In Western Europe, we are used to bring our car regularly to a garage for check-up and oil change, and we enhance our houses on the cutting edge of technology. In the final hours of Friday, factory workers are used to clean the machines. Power grids and other utility systems are regularly maintained. Power outages are a rare exception. In all areas of life, maintenance and quality management play an important role.
In the course of my travels to East Africa (Uganda, Rwanda, Kenya) I have found that the terms maintenance and quality management are realized differently there. They pay a high attention to hygiene when they cook their meals. Every modern African, who has minimal education, knows, that many diseases are caused by bacteria and viruses in food and drinking water, and is meticulous to avoid infection. The situation is similar with other preventive hygiene measures. In areas with malaria, mosquito nets are self-evident, and no African will ever go to bed, if he or she has not washed thoroughly beforehand.
When it comes to technical items, the degree of maintenance and the quality is much lower. That’s very obvious in the area of vehicles. If a car does not drive, it must be repaired of course, and it may take years until the vehicle owner has saved up the cost. Lack of finances in connection with the bad roads are usually cited as the culprits for omissions in the maintenance of a vehicle.
Regular maintenance fails on one hand on the money, which is always too little, on the other, on suspicion of workshop opposite. Some vehicle owners have told me that they had passed their vehicle with (semi) full tank, and got it back with an empty tank. It has also been reported, that in some cases inferior spareparts were replaced, but were billed as new parts. It is customary for vehicle owners to monitor the work in the workshop for the entire duration of the repair.
Even in the field of building maintenance, I could make my observations. Damage to homes can be caused for example by erosion, hail damage, termites. Most of the damaged areas are initially small and are often overlooked. Frequently a cup of filler would be enough to patch a small hole in the plaster. A leak in the roof is quickly resolved with immediate action. These holes are increased mostly imperceptible steps. If the damage is great, and a repair is essential because it is raining or purely termites have already shortened the chair legs, it is usually very expensive.
I would like to further discuss this issue with you and I’m looking forward to your feedback.
And finally, the site announced: Zukunft für Bweyas Kinder

Es ist Sommer …

… und ich frage mich wo die Zeit seit meinem letzten Blog-Eintrag geblieben ist. Nicht wirklich, aber auch wenn ich versucht wäre, alles aufzuzählen, ich lasse es lieber, beschränke mich auf wenig Highlights.

Ich habe es geschafft, das erste Projekt ist gewonnen. Viele Anstrengungen habe ich unternommen, unzählbar die Projektangebote, denen ich nachgegangen bin. Oft war das Projekt bereits vergeben, meine Branche die falsche, der gewünschte Stundensatz zu hoch, oder der Kunde hat sich doch entschieden, die Aufgabe an einen internen Mitarbeiter zu vergeben. Und plötzlich kam ein Anruf, da ging es um eine Aufgabe, die nicht intern bewältigt werden konnte. Nach dem gewünschten Stundensatz wurde gar nicht gefragt, ich musste mich den Budgetzwängen beugen. Und es ist das erste Projekt in einer für mich neuen Branche (Chemie). Die Schnelligkeit, mit der das ganze passierte, versetzte mich in Staunen. Eine Woche hatte ich noch Schonzeit, dann ging es los.

Ich stieg in der späten Phase eines europaweiten SAP-Rolloutprojekts eines globalen Konzerns ein. Drei Tage hatte ich Zeit, mir die 8 verschiedenen Instandhaltungsvorgänge erklären zu lassen. Dann reiste mein Instruktor in sein Heimatland zurück, und in der darauffolgenden Woche stand ich vor einer Gruppe von Instandhaltern, die SAP nur vom Hörensagen kannten. Schritt für Schritt habe ich ihnen erklärt, wie SAP PM funktioniert. Und dann habe ich mit ihnen vorwärts und rückwärts von der Erzeugung einer Meldung bis zum technischen Abschluss des Auftrags alles geübt. Dabei habe ich erlebt, welche Widerstandskräfte am Anfang wirkten, die sich später in beginnende Routine und punktuell sogar in Begeisterung umwandelten.

Jetzt ist SAP produktiv gegangen, und ich begleite das Projekt noch weiter. In dieser Phase ist es wichtig, wie die Eingaben innerhalb der Möglichkeiten optimal vonstatten gehen. Es gibt sehr fähige Vordenker auf der Kundenseite, die ihren Betrieb bestens kennen, aber mich gerne ansprechen, wenn es einzelne SAP-Fragen gibt. Auf diese Weise lerne auch ich eine Menge dazu.

Begeistert bin ich von den vielen Nationen, die in diesem Projekt zusammenkommen. Ich lebe auf, wenn ich Menschen aus anderen Kulturen kennenlerne. Anfang Mai habe ich an einen 4-tägigen Seminar zum Thema Interkulturelle Kommunikation teilgenommen, und jetzt habe ich ein geniales Übungsfeld. Manche Konflikte können schneller beigelegt werden, wenn man einen Blick für das, was anders ist, hat.

Die Vermittlungsagentur, mit der ich zusammenarbeite, ist sehr gewissenhaft in ihrer Vorgehensweise. Die administrativen Voraussetzungen haben in ihrem Umfang manchmal ein wenig genervt, aber das Geld kommt pünktlich drei Wochen nach Monatsende, und ich kann mich auf die Auszahlung verlassen.

Ich bin nicht der einzige lokale Berater in diesem Projekt, es gibt noch drei andere für die anderen logistischen Module, ebenso wie ich sind sie Freelancer. Wir sind ohne viel Aufhebens zu einem kleinen Team zusammengewachsen, geben uns gegenseitig Hilfestellung und sitzen abends auch schon einmal zusammen und haben Spaß daran.

Ein Rätsel noch zum Schluss: Was ist auf dem Bild zu sehen, das auch meine Visitenkarte ziert, die von Julia Marx gestaltet worden ist. (http:/www.juliamarx.de)

Ich habe vor, zwei Awards zu verleihen. Einen (ausgelost) für die richtige Antwort, den anderen für die originellste