Das Projekt läuft gut. Wie kommt das? Am Anfang hatte ich nicht das Gefühl. Ich kam spät dazu, viel später die Kollegen, die das Training und den Support in den anderen logistischen Modulen abdecken. Das Projekt war in der letzten Woche des User Acceptance Tests. In dieser Phase wird das vorproduktive System von den Mitgliedern des Core Teams auf Herz und Nieren geprüft. Auf der anderen Seite standen die Mitarbeiter des Beratungshauses, dass mit der Implementierung beauftragt worden, und mussten sich der Kritik des Core Teams stellen. Hinzu kamen wir als Trainer, die das Ganze an die Enduser vermitteln sollten.
Es kamen gefühlte 50-100 Personen zusammen. Sehr gut hat mir gefallen, dass es ein sehr internationales Team mit Asiaten, Amerikanern und Europäern war. Einer von den vielen hatte die Aufgabe, mir innerhalb von drei Tagen die Prozesse zu erklären. Wie bei einem Segeltörn, bei dem auch nicht alles planbar ist, bin ich durch die letzten zwei Monate gekommen. Der Wind, der mich vorangetrieben hat, ist mein Knowhow sowie die Vorgabe des Projekts, wie die Prozesse auszusehen haben, die ich vermitteln soll. Das Wasser, durch das ich gereist bin, sind meine Schüler. Das Ruder habe ich in der Hand, ich steuere das Schiff nach dem Kompasskurs, der mir vorgegeben wurde. Mal muss ich auch gegen den Wind kreuzen, mal gibt es Rückenwind. Beim Kreuzen ist es allerdings leichter, den Kurs zu halten. Wind von Achtern, also wenn die Schüler den Stoff fast verstanden haben, verleitet eher zu falschen Lenkbewegungen als wenn die Kollegen den Lernstoff hinterfragen.
Und damit sind wir bei dem Mittelmeertörn angelangt, an dem ich im Mai teilgenommen. Der Skipper, Dirk Schröder, ist auch als Männercoach in Deutschland und der Schweiz bestens bekannt. So war auch diese Tour, die sich in dem unglaublich schönen Segelrevier zwischen Sardinien und Korsika abspielte, mit interessantem Input für alle 10 Crewmitglieder verbunden. Besonders freue ich mich auf Dirks Buch, das im September vom Stapel laufen wird.
Hier der Link zu Dirks Website: http://www.dermaennercoach.de/
Monat: Juli 2014
Es ist Sommer …
… und ich frage mich wo die Zeit seit meinem letzten Blog-Eintrag geblieben ist. Nicht wirklich, aber auch wenn ich versucht wäre, alles aufzuzählen, ich lasse es lieber, beschränke mich auf wenig Highlights.
Ich habe es geschafft, das erste Projekt ist gewonnen. Viele Anstrengungen habe ich unternommen, unzählbar die Projektangebote, denen ich nachgegangen bin. Oft war das Projekt bereits vergeben, meine Branche die falsche, der gewünschte Stundensatz zu hoch, oder der Kunde hat sich doch entschieden, die Aufgabe an einen internen Mitarbeiter zu vergeben. Und plötzlich kam ein Anruf, da ging es um eine Aufgabe, die nicht intern bewältigt werden konnte. Nach dem gewünschten Stundensatz wurde gar nicht gefragt, ich musste mich den Budgetzwängen beugen. Und es ist das erste Projekt in einer für mich neuen Branche (Chemie). Die Schnelligkeit, mit der das ganze passierte, versetzte mich in Staunen. Eine Woche hatte ich noch Schonzeit, dann ging es los.
Ich stieg in der späten Phase eines europaweiten SAP-Rolloutprojekts eines globalen Konzerns ein. Drei Tage hatte ich Zeit, mir die 8 verschiedenen Instandhaltungsvorgänge erklären zu lassen. Dann reiste mein Instruktor in sein Heimatland zurück, und in der darauffolgenden Woche stand ich vor einer Gruppe von Instandhaltern, die SAP nur vom Hörensagen kannten. Schritt für Schritt habe ich ihnen erklärt, wie SAP PM funktioniert. Und dann habe ich mit ihnen vorwärts und rückwärts von der Erzeugung einer Meldung bis zum technischen Abschluss des Auftrags alles geübt. Dabei habe ich erlebt, welche Widerstandskräfte am Anfang wirkten, die sich später in beginnende Routine und punktuell sogar in Begeisterung umwandelten.
Jetzt ist SAP produktiv gegangen, und ich begleite das Projekt noch weiter. In dieser Phase ist es wichtig, wie die Eingaben innerhalb der Möglichkeiten optimal vonstatten gehen. Es gibt sehr fähige Vordenker auf der Kundenseite, die ihren Betrieb bestens kennen, aber mich gerne ansprechen, wenn es einzelne SAP-Fragen gibt. Auf diese Weise lerne auch ich eine Menge dazu.
Begeistert bin ich von den vielen Nationen, die in diesem Projekt zusammenkommen. Ich lebe auf, wenn ich Menschen aus anderen Kulturen kennenlerne. Anfang Mai habe ich an einen 4-tägigen Seminar zum Thema Interkulturelle Kommunikation teilgenommen, und jetzt habe ich ein geniales Übungsfeld. Manche Konflikte können schneller beigelegt werden, wenn man einen Blick für das, was anders ist, hat.
Die Vermittlungsagentur, mit der ich zusammenarbeite, ist sehr gewissenhaft in ihrer Vorgehensweise. Die administrativen Voraussetzungen haben in ihrem Umfang manchmal ein wenig genervt, aber das Geld kommt pünktlich drei Wochen nach Monatsende, und ich kann mich auf die Auszahlung verlassen.
Ich bin nicht der einzige lokale Berater in diesem Projekt, es gibt noch drei andere für die anderen logistischen Module, ebenso wie ich sind sie Freelancer. Wir sind ohne viel Aufhebens zu einem kleinen Team zusammengewachsen, geben uns gegenseitig Hilfestellung und sitzen abends auch schon einmal zusammen und haben Spaß daran.
Ein Rätsel noch zum Schluss: Was ist auf dem Bild zu sehen, das auch meine Visitenkarte ziert, die von Julia Marx gestaltet worden ist. (http:/www.juliamarx.de)
Ich habe vor, zwei Awards zu verleihen. Einen (ausgelost) für die richtige Antwort, den anderen für die originellste